Startschuss für Landesinstitut für integrierte Gesundheitsversorgung

Das Statut für das neue Institut für integrierte Gesundheitsversorgung (IIV) hatte die Landesregierung im Dezember beschlossen. Heute, Montag, fand die konstituierende Sitzung des aus verschiedensten ExpertInnen zusammengesetzten Beirats im Rahmen der Alpbacher Gesundheitsgespräche statt. Diese bei den Tirol Kliniken angegliederte Einrichtung soll die Ausbildung für Allgemeinmedizin weiter entwickeln. Das Ansehen des Berufs der Tiroler Hausärztin und des Tiroler Hausarztes soll gestärkt werden.

„Gerade diese MedizinerInnen sind erster Ansprechpartner und zugleich Lotse für die PatientInnen in der Gesundheitsversorgung. Außerdem wird mit diesem Landesinstitut ein zentraler Schritt gesetzt, um die Vorhaben der Gesundheitsreform in Tirol umzusetzen. Das gilt insbesondere für eine integrierte Versorgung. Diese vernetzt die niedergelassene Ärzteleistung mit der stationären Krankenbetreuung, der stationären Pflege und der Versorgung in den Gesundheits- und Sozialsprengeln mit einem eigenen Nahtstellenmanagement“, freut sich der zuständige Landesrat Bernhard Tilg über diesen Startschuss: „Ich bedanke mich bei den namhaften wie kompetenten Fachleuten des österreichischen Gesundheitswesens, die sich im IIV-Beirat für die Tiroler Gesundheitsreform engagieren.“ Die ersten Stellenausschreibungen erfolgen demnächst, das Landesinstitut wird noch heuer seinen Betrieb aufnehmen. „Die Gesundheitsversorgung der TirolerInnen wird auf diese Weise nachhaltig gesichert sowie weiterentwickelt. Besonderes Augenmerk legen wir auf den ländlichen Raum“, erläutert LR Tilg.

Heute wurden in Alpbach im Anschluss an die Beiratssitzung Beispiele aus dem Bereich der Telegesundheitsdienste vorgestellt. Die beiden Bundesländer Tirol und Steiermark sind Vorreiter bei der Entwicklung einer „Digital Healthcare“: vor allem wenn institutionsübergreifende Behandlungspfade unterstützt sowie eine aktive Integration der PatientInnen in ein Versorgungsnetzwerk ermöglicht werden. Das erfolgreiche Projekt „HerzMobil Tirol“ zeigt auf, wie viel schon derzeit möglich ist. PatientInnen mit Herzschwäche übermitteln den ÄrztInnen über das Mobiltelefon mittels einer speziell dafür entwickelten App regelmäßig ihre medizinischen Daten. So können sie zu Hause mit Telemedizin überwacht werden. „Damit wird die Überlebenschance dieser chronisch kranken Menschen verbessert. Gleichzeitig werden ihnen Lebensfreude, Hoffnung und Sicherheit in einer schwierigen Lebenssituation vermittelt“, berichtet LR Tilg über die bisherigen Erfahrungen.

Die Telemedizin wird in Zukunft auch bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden. LR Tilg: „Die zukunftsorientierten Projekte des Tiroler Gesundheitsfonds werden durch das neue Landesinstitut wirkungsvoll abgesichert.“

 

Mitglieder des Beirats des Instituts für integrierte Versorgung in alphabetischer Reihenfolge:

  • Gerhard Aigner, Sektionschef Gesundheitsministerium
  • Herbert Bachler, Vorsitzender der Tiroler Gesellschaft für Allgemeinmedizin
  • Gustav Fraedrich, Vizerektor der Medizinischen Universität Innsbruck
  • Helmut Schwamberger, Landesamtsdirektorstellvertreter i.R. und früherer Aufsichtsratsvorsitzender der Tirol Kliniken
  • Harald Stummer, Institutsvorstand Management und Ökonomie im Gesundheitswesen, UMIT
  • Artur Wechselberger, Präsident der Ärztekammer für Österreich
  • Bernhard Wurzer, Generaldirektor-Stellvertreter im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger

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