Tiroler Mediziner Martin Widschwendter erhält mit dem ERC Advanced Grant die höchste Auszeichnung der europäischen Forschungspolitik

„Tiroler Mediziner Martin Widschwendter erhält mit dem ERC Advanced Grant die höchste Auszeichnung der europäischen Forschungspolitik“

Widschwendter arbeitet am University College London und arbeitet mit seinem Know-how seit Herbst am Aufbau der UMIT-Research Unit P4Medicine

Mit Freude informierte heute UMIT-Eigentümervertreterin Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, dass der Tiroler Mediziner Univ.-Prof. Dr. Martin Widschwendter, der am University College London das Department of Women’s Cancer leitet und mit seinem Know-how seit Herbst am Aufbau der UMIT-Research Unit P4Medicine an der UMIT-Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik in Hall in Tirol arbeitet, mit dem ERC Advanced Grant eine der höchsten Auszeichnungen der europäischen Forschungspolitik erhalten hat.

„Es freut mich nicht nur, dass ein Tiroler der erste Mediziner in Österreich ist, der diese Auszeichnung erhält, sondern auch dass der Krebsspezialist, Tumorchirurg und Gynäkologe mit seiner Expertise an der UMIT die Research Unit P4Medicine aufbauen wird“, sagte die Landesrätin.

Für Wissenschafts- und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg ist die Zuerkennung des ERC Advanced Grant, der mit maximal 2,5 Millionen Euro auf fünf Jahre dotiert ist, ein Meilenstein für Tirol.  „Die bisherige Laufbahn und die Forschungen von Widschwendter genießen höchste internationale Anerkennung. Wenn sich ein derart profilierter Forscher an der UMIT engagiert, dann ist das zugleich ein wichtiger Impuls für den Forschungsstandort Tirol, international sichtbare Spitzenmedizin zum Wohle der Gesundheitsversorgung der Tiroler Bevölkerung voranzutreiben“, stellte der Landesrat fest.

Auch die Rektorin der UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik, Univ.-Prof. Dr. Sabine Schindler, gratulierte Widschwendter zum ERC Advanced Grant. „Mit diesem Grant werden nur europäische Spitzenwissenschaftler ausgezeichnet. Alleine der Umstand, dass bis jetzt erst zwei ERC Advanced Grants in Westösterreich vergeben wurden und Widschwendter der erste Arzt aus Österreich ist, dem diese Ehre zuteil wird, zeigt das Renommee dieser Auszeichnung. Als UMIT sind wir natürlich sehr froh, dass wir mit Widschwendter im Herbst vergangenen Jahres eine enge Zusammenarbeit im Rahmen der UMIT-Research Unit P4Medicine vereinbaren konnten und dass wir eine schlagkräftige Forschungseinheit, die sich mit neuen Strategien zur Früherkennung  und Vorbeugung von Brust-  und Unterleibskrebs beschäftigt, aufbauen können“, sagte Schindler.

Mit den Research Units besetzt die UMIT zukunftsträchtige Forschungsfelder in den health and life sciences mit dem Ziel die Universität in Forschung und Lehre positiv weiterzuentwickeln. Derzeit gibt es an der UMIT vier derartige Forschungseinheiten: die Research Unit „Qualität und Ethik im Gesundheitswesen“ (Univ.-Prof. Dr. theol. Michael Fischer), die Research Unit „Sportmedizin des Bewegungsapparates und Verletzungsprävention“ (Assoc.-Prof. Dr. Christian Fink), die Research Unit „eHealth und Innovation“ (Univ.-Prof. Dr. Alexander Hörbst) und jetzt die Research Unit “P4Medicine”.

Für Widschwendter ist der ERC Advanced Grant zum einen eine Bestätigung für die Qualität der Forschungsarbeit, die er in den vergangenen Jahren geleistet hat, zum anderen aber auch ganz klar die Basis und der Auftrag seine Forschung voranzutreiben.

In seinem Verständnis stehen bei der Medizin des 21. Jahrhunderts ganz klar der Erhalt von Gesundheit und die Vorbeugung gegen Krankheit im Mittelpunkt. Hier liegen auch die Schwerpunkte seiner Arbeit.

Zentrale Fragen dabei sind: Wer hat in Zukunft ein Risiko zu erkranken (Prädiktion) und wie kann man das Entstehen von Erkrankungen verhindern oder zumindest früh erkennen (Prävention). Widschwendter ist überzeugt, dass Erhalt von Gesundheit und Vorbeugung gegen Krankheit nur dann gelingen können, wenn bei diesem Prozess die gesamte Bevölkerung mit eingebunden ist (Partizipation) und wenn alle Interventionen individuell und ganzheitlich (personalisiert) durchgeführt werden. Deshalb fasst er seine wissenschaftliche Arbeit unter dem Überbegriff ‚P4Medicine‘ zusammen.

Widschwendter sieht Tirol für seine Forschungsarbeit als idealen Standort. „Die UMIT als Gesundheitsuniversität ist mit ihren derzeitigen Forschungsschwerpunkten ein guter Partner und kann in Zukunft mit P4Medicine international eine zentrale Führungsposition bei Fragen rund um den Erhalt von Gesundheit einnehmen. Eine mögliche Medical School könnte das noch verstärken“, sagte Widschwendter. Eines der ersten Projekte die Prof Widschwendter in Tirol umsetzen möchte, ist die Implementierung eines vollkommen neuen Blut-tests zur Früherkennung von Unterleibskrebs.

Univ.-Prof. Dr. Martin Widschwenter hat in Innsbruck sein Medizin-Studium und die Facharztausbildung für Gynäkologie absolviert und hier auch das Brustgesundheitszentrum aufgebaut und geleitet. Danach war er zwei Jahre am USC Norris Comprehensive Cancer Centre in Los Angeles. Seit 2005 ist er am University College London als Krebsspezialist und Tumorchirurg tätig und leitet dort das Department of Women’s Cancer, eines der europaweit größten Zentren für frauenspezifische Tumorerkrankungen.

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